Ein Fest für alle Echtzeittaktik-Fans !
WARNO steht seit der finalen Veröffentlichung durch den Entwickler Eugen Systems am 23. Mai 2024 in den (virtuellen) Regalen der Händler. Das Echtzeittaktik-Spiel schickt den Spieler sowohl in spannende Singleplayer-Einsätze als auch in herausfordernde Koop- und nervenaufreibende PvP-Schlachten. Eugen Systems hat in der Vergangenheit unter anderem Steel Division 2 (2019) veröffentlicht. Bemerkenswert ist hierbei, das der in Rede stehende Titel bis zum heutigen Zeitpunkt noch mit Add-Ons und Updates unterstützt wird. Nicht zuletzt dieser Umstand beschert Steel Division 2 eine immer noch sehr aktive Community. Ob den französischen Entwicklern mit ihrem jüngsten Werk ein vergleichbarer Geniestreich gelungen ist, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.
Die Geschichte nimmt in WARNO einen unglückseligen Verlauf:
WARNO konfrontiert den Spieler mit einem fiktiven aber durchaus realistischen Szenario. Die Hintergrundgeschichte des Echtzeittaktik-Spiels wird dem Spieler durch ein ansprechend gestaltetes Intro mit historischen Videoschnipseln Nahe gebracht. Es folgt ein kurzer Abriss der Ereignisse, die schließlich in die Eskalation des Kalten Krieges münden sollten:
1985:
- Michael Gorbatschow wird zum neuen Generalsekretär der KPdSU bestellt
- Hoffnung auf Glasnost und Perestroika greift um sich
1987:
- Putsch durch die Hardliner aus Partei, KGB und Militär (Troika) ist erfolgreich
- die neuen Machthaber verfolgen eine stalinistische Politik und wollen der Sowjetunion zu alter militärischer Macht und Stärke verhelfen
- die stalinistische Führung will mithin den Ruhm der UdSSR wiederherstellen
- gewaltsame Niederschlagung von Unruhen in Armenien und den baltischen Staaten
- "Helsinki Coup" des KGB: Finnland wird gezwungen, eine Pro-Sowjetische Regierung zu installieren
- Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion verschärfen sich nachhaltig
- Ronald Reagan ruft eine zweite Phase des "Neuen Kalten Krieges" aus
1988:
- Demonstrationen in Ost-Deutschland und Polen werden durch das sowjetische Militär brutal niedergeschlagen
- der Westen reagiert mit einer weiteren Verschärfung der wirtschaftlichen Sanktionen
- der UdSSR gehen die Ölreserven aus und die Lebensmittelpreise steigen sprunghaft an
- die Unzufriedenheit in weiten Teilen der Bevölkerung der UdSSR wächst
1989:
- westliche Sanktionen und erhöhte Militärausgaben zwingen die Sowjetunion in für sie nachteilige Handelsverträge
- die NATO führt ein großangelegtes "Reforger"-Manöver durch
- die UdSSR antwortet mit dem "ZEPAD89"-Manöver
- der Erstschlag wird für die UdSSR zur favorisierten Option, nicht zuletzt um die innenpolitisch prekäre Situation in den Griff zu bekommen
- am 19. Juni 1989 zieht der Warschauer Pakt seine Grenztruppen zurück
- eine alarmierte NATO erlässt die titelgebende "Warning Order", die alle Streitkräfte des Bündnisses in Gefechtsbereitschaft versetzt
Die Tutorials nehmen den kommenden Hobby-General an die Hand:
WARNO bietet nicht weniger als 20 Tutorials. Diese sind eingeteilt in die Kategorien Allgemein, Infanterie, Kampfpanzer, Artillerie, Logistik, Grundlagen der Luftfahrt, Fortgeschrittene Luftfahrt und Army General. Die letzte Kategorie verfügt dabei über nicht weniger als vier eigene Tutorials, die euch die Grundlagen der Kampagne (rundenbasierte Strategiekarte, Echtzeit-Schlachten) erläutern.
Erbarmen die Hessen kommen:
In WARNO wird Deutschland zum Schlachtfeld. Der Löwenanteil der Gefechte spielt sich im Gebiet der CENTAG (Central Army Group) der NATO ab. Dabei ist Frankfurt a. M. der Sitz des 5. Corps der Amerikaner. Der Vorstoß der Kräfte des Warschauer Paktes erfolgt im Echtzeittaktik-Spiel von Eugen Systems mit Masse durch die sog. "Fulda Gap". Die berüchtigte "Lücke von Fulda" liegt zwischen den heutigen Bundesländern Hessen und Thüringen. Dabei ist die angesprochene Schneise aus Sicht des Ostblocks das optimale Einfallstor für ein tiefes Vordringen der eigenen Panzerdivisionen nach Westen. Die bekannteren Städte auf diesem Weg sind neben Frankfurt a. M. unter anderem Kassel, Fulda, Hanau und Bamberg. Zu den umkämpften Schauplätzen in WARNO gehören aber auch kleinere Orte wie Bad Orb, Ortenberg, Kitzingen, Erbach, Stegaurach, Dieburg, Bad Hersfeld und Alsfeld. Eine besondere strategische Bedeutung kommt in WARNO darüber hinaus dem Kinzigtal und dem Fluss Diemel zu.
Das Hauptmenü ist gleichzeitig ihr provisorischer Gefechtsstand:
Das zentrale Menü von WARNO befindet sich in einem virtuellen Zelt, das euren Gefechtsstand simuliert. Die unterschiedlichen Elemente des Gefechtsstandes ("Flip Charts") ermöglichen die Navigation durch das Menü. Im einzelnen sind dies:
- eine Einheiten-Enzyklopädie ("Arsenal")
- das "Mod-Center" (Steam Workshop-Anbindung)
- die Multiplayer-Lobby bzw. der Serverbrowser ("Multi")
- die Einzelspieler-Modi (Tutorial, Gefecht, Army General, Operationen) unter dem Menüpunkt "Solo"
- die weitgehenden Optionen zur Konfiguration des Spiels ("Options")
- der "Ausweis" des Spielers
Die Einheiten-Enzyklopädie lässt keine Fragen offen:
Im "Arsenal" findet ihr eine Übersicht aller Einheiten des Spiels. WARNO simuliert die beeindruckende Anzahl von über 1000 historischen Einheiten. Filterbar sind die Einheiten dabei zum einen nach Blockzugehörigkeit (NATO / Warschauer Pakt) sowie nach Staaten (USA, Großbritannien, Frankreich, BRD, Niederlande, Belgien bzw. UdSSR, DDR). Schließlich lassen sich die Einheiten im "Arsenal" von WARNO auch nach Truppenverbänden gliedern. Im einzelnen sind dies:
- USA (3rd Armored Division, 8th Infantry Devision (Mech.), 82nd Airborne Division, 11th Armored Cavalery Regiment)
- Großbritannien (1st Armored Division, 2nd Infantry Division)
- Frankreich (5e Division Blindee, 11e Division Parachutiste)
- BRD (2. Panzer Grenadier Division, 5. Panzerdivision, Territorialkommando Süd)
- Niederlande (CLKA)
- Belgien (DIVMOB)
- UdSSR (39-YA GV. Motostrelk. Div., 79-YA GV. Tank. Div., 35-YA OG Desontno, Shtumovaga Brig.)
- DDR (4. Motorisierte Schützen Division, 7. Panzerdivision, K.D.A. Bezirk Erfurt)
Darüber hinaus bietet WARNO eine historisch weitgehend korrekte Darstellung der Gefechtsgliederung der beteiligten Truppenverbände. Die entsprechende Gliederung ermöglicht euch die Aufschlüsselung der jeweiligen Truppenverbände bis hinunter auf Zugebene.
Der Multiplayer-Modus bietet nahezu grenzenlose Möglichkeiten:
WARNO bietet dem Spieler im Skirmish- bzw. Multiplayer-Modus nicht weniger als 85 Karten für 2, 4, 6, 8, 10 und 20 Spieler. Für den Multiplayer-Modus stellt Eugen Systems eigene Server bereit. Bevor ihr ein 1v1-Ranglisten-Match absolviert, ist es empfehlenswert, sich erstmal im 10v10 seine Meriten zu verdienen. Ein Ranglisten-Match dauert maximal 40 Minuten. Im Regelfall enden die in Rede stehenden Matches jedoch deutlich früher. Der Aufstieg im Ranking ist ein nicht zu unterschätzender Motivationsfaktor. WARNO bietet darüber hinaus ein ELO-basiertes Matchmaking. Allerdings sind die Gegner aufgrund einer Ausweitung des Matchmaking zumindest in der Release-Version teilweise zu stark. Der Kampagnen-Modus "Army General" kann in WARNO nicht nur alleine gegen die KI gespielt werden. Vielmehr lässt sich der in Rede stehende Modus auch im PvP (2v2) und im Koop-Modus (bis zu drei Spieler) spielen. Dabei ziehen die Spieler eines Teams auf der Strategiekarte gleichzeitig. In der anschließenden Schlachtvorbereitung lassen sich die Einheiten und das zu erzielende Einkommen aufteilen. Ein besonderes Gimmick am Rande ist der Umstand, das ihr im Koop-Modus euren Solo-Spielstand laden und mit Freunden spielen könnt. Anschließend habt ihr die Möglichkeit, den Spielstand wieder alleine fortzusetzen. Die Multiplayer-Partien laufen ausnahmslos stabil. Auch Zuschauer sind in den Online-Duellen möglich. Abschließend sei erwähnt, das der Spieler im Multiplayer-Modus von WARNO auch eigene Spiele erstellen kann.
WARNO lohnt sich auch für Solo-Spieler:
Der RTS-Titel von Eugen Systems punktet nicht nur mit umfangreichen, spannenden und performanten Multiplayer-Modi. Darüber hinaus bietet WARNO unter dem Menüpunkt "Solo" gleich drei Singleplayer-Modi. Im einzelnen sind dies:
- hinter dem Menüpunkt "Gefecht" verbirgt sich der Skirmish-Modus von WARNO. Dieser bietet Partien für bis zu zwanzig menschliche Spieler oder Bots. Dabei sind volle 66 Szenarien wählbar. Die entsprechenden Karten sind für zwei, vier, sechs, acht, zehn oder zwanzig Spieler ausgelegt. Im Vorfeld einer Skirmish-Partie kann der Spieler zudem Zeitlimits, Tageszeit, Ressourcen sowie einen Multiplikator für die Einkommensrate festlegen.
- mit dem "Army General" bietet WARNO einen ausgewachsenen Kampagnen-Modus. Bereits in der Release-Version von WARNO bietet das Spiel fünf Kampagnen, die euch auf den unterschiedlichsten Seiten spielen lassen. Am Beginn einer jeden Kampagne steht eine Einsatzbesprechung. Zudem tauchen bereits zu Spielbeginn immer wieder optionale Entscheidungen auf. So hat der Spieler zum Beispiel die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Unterstützungseinheiten. Zudem stehen auch diverse Einheiten erst im weiteren Verlauf der Kampagne zur Verfügung. Hier gilt es die Zeit bis zum Erscheinen der entsprechenden Einheiten auf dem Schlachtfeld mit möglichst wenig eigenen Verlusten zu überbrücken. Das Risiko für ein vorzeitiges Scheitern der Kampagnen-Mission ist dabei naturgemäß hoch. In unseren Testsessions mussten wir zudem leidvoll feststellen, das Verluste in der Kampagne auch deshalb äußerst schwer wiegen, da sie innerhalb des Verlaufs der weiteren Kampagnen nicht ersetzt werden. Zudem sinkt mit jedem Verlust eigener Einheiten auch die Kampfmoral eurer Truppen. Ist diese auf Null gefallen, endet die jeweilige Kampagnen-Mission entweder mit einer Niederlage oder bestenfalls mit einem Unentschieden. Voraussetzung für Letzteres ist dabei eine für den Spieler günstige Kill / Death-Ratio. Generell gilt, das der Spieler auf der strategischen Karte seine Einheiten rundenbasiert bewegt und Angriffe initiiert. Den Ausgang der jeweiligen Schlacht lasst ihr entweder automatisch berechnen oder ihr übernehmt selbst die Kontrolle in den korrespondierenden Echtzeit-Gefechten. Je nach euren Fähigkeiten führt die manuelle Steuerung der Schlachten zu tendenziell besseren Ergebnissen. Dabei geht ein Lob für die clevere KI auf der Strategiekarte an die Entwickler von Eugen Systems. Für den Spieler gilt es, auf der Strategiekarte auf unterschiedliche Ausgangslagen (Luftabwehr, Artillerie etc.) und insbesondere auf Einkreisungen zu achten. Letztere schneiden die Versorgung ihrer Einheiten ab.
- derzeit bietet WARNO acht "Operationen" für den Singleplayer-Modus. Bei diesen handelt es sich um klassische Szenarios, die ihr auf unterschiedlichen Seiten bestreiten könnt. Die atmosphärischen Einsätze bieten dabei Videos, Briefings und Funksprüche. Zudem sorgen diverse geskriptete Ereignisse dafür, das keine Langeweile aufkommt.
In der rundenbasierten Kampagne kommt es zum tödlichen Bruderkampf:
Die Kampagne von WARNO hört wie eingangs erwähnt auf den vielsagenden Namen "Army General". Der entsprechende Solo-Modus kombiniert ein rundenbasiertes Gameplay auf der Strategiekarte mit taktischen Echtzeit-Schlachten. Im einzelnen steht der Spieler dabei vor folgenden Einsätzen:
- BRD / DDR: Bruderkrieg
- USA / UdSSR: Fulda Gap
- BRD / UdSSR: Luftlandeangriff
- Großbritannien und BRD / UdSSR: Der linke Haken
- USA / UdSSR: Highway 66
Die einzelnen Einsätze unterscheiden sich teilweise grundlegend im Hinblick auf Komplexität und Umfang. Als Faustregel gilt: der Schwierigkeitsgrad und der Umfang nehmen mit dem chronologischen Fortschritt der Kampagne stetig zu.
Die Operationen in WARNO bieten spannende Szenarien:
Die Szenarien des RTS von Eugen Systems lassen den Spieler Einheiten beinahe aller beteiligten Länder übernehmen:
- USA (Das letzte Gefecht des Schwarzen Pferdes, Rückhandschlag)
- UdSSR (Vorschlaghammer, Roter Koloss, Die Kitzinger Finte)
- DDR (Götterdämmerung)
- Frankreich (Der Dieburger Frontbogen)
- Großbritannien (Halten bis zur Ablösung)
WARNO überzeugt mit guter Grafik bei maßvollen Hardware-Anforderungen:
Im Echtzeittaktik-Spiel von Eugen Systems lässt sich die Zoomstufe nahtlos an die jeweilige Situation anpassen. Die meiste Zeit spielt ihr dabei "rausgezoomt", um so den Überblick bzgl. der einzelnen Brennpunkte an den diversen Frontabschnitten zu behalten. Zoomt ihr im Rahmen von notwendigem Mikro-Management dagegen bis auf Einheiten-Ebene heran, wird die überzeugende Grafik von WARNO überdeutlich. Sowohl die detaillierten Einheiten als auch die Kampfeffekte können überzeugen. So lässt sich etwa die Flugbahn abgeschossener ATGMs zumindest bei reduziertem Spieltempo verfolgen. Darüber hinaus bietet WARNO wechselnde Tageszeiten. Zudem sorgen historische Videoschnipsel für Atmosphäre. Erfreulich ist darüber hinaus der Umstand, das die angesprochene "Grafikpracht" keine übertriebenen Anforderungen an eure Hardware stellt. Wer sich für die Minimalen Systemanforderungen von WARNO interessiert, der sollte seinen Blick auf das Ende dieses Reviews richten.
In WARNO dominieren 80er Jahre Synthesizer-Klänge:
Passend zum Szenario ist auch der Soundtrack von WARNO eine Reise in die 80er Jahre. Das Portfolio umfasst dabei nicht weniger als 38 Titel, die allesamt 80er Jahre-Stimmung verbreiten. Entsprechend "Synthesizer"-lastig fällt dann auch die Soundkulisse des RTS aus. Darüber hinaus sind in diesem Zusammenhang die stimmungsvollen Vorstellungen der Szenarien lobend zu erwähnen. Die entsprechenden Intros sind mit der jeweiligen Muttersprache der übernommenen Einheiten unterlegt. Auch die Einheiten selbst kommunizieren untereinander in Landessprache. Zum besseren Verständnis der Briefings bedient sich WARNO in diesen Situationen deutscher Untertitel.
In Sachen Komplexität lässt WARNO keine Wünsche offen:
Es lohnt sich in dem Echtzeittaktik-Spiel von Eugen Systems den taktischen Hinweisen (Angriff, Verzögerung) in den Briefings vor den Szenarien aufmerksam zuzuhören und die entsprechenden Ratschläge schließlich auf dem virtuellen Schlachtfeld umzusetzen. Der Schlüssel zum taktischen Erfolg in WARNO sind oftmals schnelle Frontdurchbrüche (Angriffsszenario) oder eine tief gestaffelte Verteidigung mit anschließendem überraschenden Gegenangriff (Verzögerungsszenario). Entscheidend ist in beiden Fällen, den Gegner außerhalb seiner Organisation gewissermaßen "auf dem falschen Fuß" zu erwischen. In WARNO nimmt der Organisationsgrad ihrer Einheiten durch Feindbeschuss ab. Ebenso schwindet die Kampfkraft proportional zum Zusammenhalt des Verbandes. Dem können sie mittels militärischer Führungseinheiten in der Nähe bzw. mit Einheiten der Militärpolizei entgegenwirken. Zudem gewinnen eure Kampfeinheiten durch die Teilnahme an Gefechten an Erfahrung. Diverse Logistikfahrzeuge kümmern sich um den Nachschub an Munition und Personal bzw. reparieren Einheiten in der Nähe. Hier kommen zumeist Lastkraftwagen zum Einsatz, die naturgemäß über wenig Kampfkraft verfügen und so ein leichtes Ziel für feindliche Einheiten bilden. Es empfiehlt sich daher die logistische Versorgung beschädigter Einheiten wenn möglich im Hinterland der Front durchzuführen. Zudem muss der Spieler in WARNO vorausschauend planen. So tauchen die mittels "Befehlspunkten" angeforderten Einheiten zwar unmittelbar nach dem Aufmarschbefehl am Kartenrand auf, müssen jedoch erst mal zum festgelegten Punkt auf der Karte gelangen. Generell gilt, das im Echtzeittaktik-Spiel von Eugen Systems das taktische Verständnis eurer Einheiten und die Kenntnis der jeweiligen Karten auf lange Sicht zum Erfolg führen.
Das "Gefecht der verbundenen Waffen" ist der Schlüssel zum Sieg:
In WARNO ist wie in der Realität das geschickte Zusammenspiel der unterschiedlichen Einheitentypen von essenzieller Wichtigkeit. Dabei werden im Echtzeittaktik-Spiel von Eugen Systems sog. "Befehlspunkte" im Minutentakt eurem virtuellen Konto gutgeschrieben. Mit den in Rede stehenden Punkten könnt ihr dann Aufklärer, Panzer, Schützenpanzer, Luft- und Panzerabwehreinheiten, Artillerie und Infanterie sowie Logistiktruppen auf das Schlachtfeld befehlen. Eine Besonderheit bilden in diesem Zusammenhang die eigenen Helikopter und Kampfjets. Diese werden außerhalb der Karte gewissermaßen in einem Menü "geparkt", von wo aus ihr sie immer wieder anfordern könnt. Natürlich sind eure Hubschrauber und Flugzeuge dabei nicht permanent auf dem Schlachtfeld vertreten. So benötigen die in Rede stehenden Einheiten einen gewissen "Cooldown" der in WARNO für das Auftanken und gegebenenfalls anfallende Reparaturen genutzt wird. Besonders effektiv ist in WARNO der Einsatz von Panzerabwehreinheiten (PAK und ATGM). Der Grund hierfür ist, das diese Abwehrwaffen eine höhere Reichweite haben, als die Hauptgeschütze der auszuschaltenden Panzer. Eine versierte Aufklärung vorausgesetzt, kann so die Bedrohung durch feindliche Kampfpanzer effektiv eingedämmt werden. Umgekehrt bleibt dem derart angegriffenen Kampfpanzer nur das sofortige Ausweichen nach hinten oder bestenfalls das Ausnutzen einer Deckung. Alternativ dazu kann der angegriffene Spieler eine Rauchgranate abschießen, die wiederum einen schützenden "Rauchvorhang" bildet. Der Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung aufgeklärter Feinde ist der Einsatz von kombinierten Waffen. Nur die effektive Zusammenarbeit der unterschiedlichen Waffengattungen gibt euch in WARNO die Chance auf einen militärischen Erfolg. Neben der Kenntnis der eigenen Einheiten solltet ihr auch versuchen, die Einheiten eures Gegners mittels frühzeitiger Aufklärung einzuschätzen. Dabei gilt es immer, die gegnerischen Einheiten zu kontern. So könnt ihr etwa feindliche Jets und Hubschrauber mittels Flugabwehreinheiten (Flakpanzer oder Boden-Luft-Raketen) ausschalten. Generell gilt, das der Ansatz des "Gefechts der verbundenen Waffen" in WARNO nie vernachlässigt werden darf. So nutzen euch selbst die modernsten Kampfpanzer ohne Aufklärung und Infanterie-Unterstützung nur wenig.
Die Kampfpanzer sind das Rückgrat aller Armeen in WARNO:
Wie in der Realität so sind auch in WARNO die mächtigen Kampfpanzer eine beeindruckende Offensivwaffe auf den in diesem Fall virtuellen Schlachtfeldern. Die Verbindung von Mobilität und Feuerkraft trifft dabei auf eine im besten Fall schon reaktive Panzerung. Hier ein kurzer Überblick hinsichtlich der jeweils modernsten Kampfpanzer der im RTS von Eugen Games involvierten Nationen:
- USA: M1A1 Abrams
- Großbritannien: Challenger Mk.3
- Frankreich: AMX-30 B2
- BRD: Leopard 2A4
- Niederlande: Leopard 2A4
- Belgien: M47
- UdSSR: T-80BV
- DDR: Kpz. T-72M
Eine gesonderte Erwähnung verdient das gelungene "Line-of-Sight"-Werkzeug von WARNO. Mittels dieses äußerst hilfreichen Tools kann der Spieler jederzeit nachvollziehen, welche Bereiche des Schlachtfeldes im Sichtfeld der jeweiligen Einheit liegen. Schließlich können ihre Einheiten nur Gegner wirksam bekämpfen, die sie visuell wahrnehmen können bzw. die von ihren Aufklärungseinheiten lokalisiert worden sind. Letzteres gilt insbesondere für ihre Artillerieverbände, die ohne die von den Aufklärungseinheiten übermittelten Angriffskoordinaten quasi "blind" sind. Wie im realen Gefecht ist daher auch in WARNO die Aufklärung ein entscheidender Trumpf im Repertoire eines jeden Hobby-Generals.
Eine hohe Klick-Effizienz ist in WARNO von großem Nutzen. So gilt es etwa eure Kampf- und Schützenpanzer mit der stark gepanzerten Front zum Feind auszurichten. Darüber hinaus solltet ihr angeschlagene Einheiten schnell aus der Frontlinie zurückziehen und den Rückzug zugleich mit einem Rauchvorhang decken. Diese Aktionen stehen dabei nur stellvertretend für die Bedeutung des Mikro-Managements im Echtzeittaktik-Spiel von Eugen Systems. Nicht umsonst wird etwa die Befehlsrate des Spielers in den Statistiken absolvierter Szenarios gesondert ausgewiesen.
Die in Schlachten verwickelten Bataillone erleiden in den Kämpfen des RTS eine signifikante "Erschöpfung". Je länger die Kämpfe andauern und je größer die eigenen Verluste sind, desto mehr "Erschöpfung" schlägt für das entsprechende Bataillon zu Buche. Hat die geschwächte Einheit den maximalen Erschöpfungswert von 6 erreicht, so wird sie im Regelfall zerschlagen. Eine Ausnahme greift nur dann, wenn sie in dem anschließenden Kampf von einer angrenzenden Einheit unterstützt wird. Ein Bataillon wird darüber hinaus auch dann unwiderruflich zerschlagen, wenn seine Mannschaftsstärke nach einer Schlacht unter den Mindestwert fällt.
Das Echtzeittaktik-Spiel der französischen Entwickler von Eugen Systems kann bei allen bereits erwähnten Stärken auch mit einem abwechslungsreichen Missionsdesign überzeugen. So bietet WARNO teils spektakuläre und nicht selten bittere Wendungen ("Die Kitzinger Finte"). Generell gilt, das vor allem die geskripteten Szenarien ("Operationen") gnadenlos an der Spannungsschraube drehen. Insbesondere das finale Szenario "Halten bis zur Ablösung" in dem wir mit Einheiten der britischen Rheinarmee gegen einen vielfach überlegenen Gegner in provisorischen Stellungen ausharren müssen, ist hier beispielhaft zu nennen.- CPU: Intel Celeron G4920 / AMD Athlon 200GE
- GPU: Nvidia GT 1030 / AMD RX 460
- Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
- Festplatte: 50 GB
