Die schmerzhafte Geburt des Doom-Slayers ist vollendet !
Am 15.05.2025 hat der Kult-Entwickler id Software in Zusammenarbeit mit dem Publisher Bethesda Softworks den mittlerweile dritten Teil der modernen Doom-Triologie veröffentlicht. Bei Doom: The Dark Ages handelt es sich dabei inhaltlich um das Sequel zu Doom (2016) und Doom: Eternal (2020). Der neueste Serienteil spielt sich dabei deutlich anders als noch der direkte Vorgänger. Inwieweit die von id Software implementierten Neuerungen überzeugen können, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.
Das Art-Design ist Heavy Metal pur:
Doom: The Dark Ages fühlt sich an wie ein spielgewordener Slayer-Track. Die mittelalterliche Kulisse könnte dabei direkt einem Death-Metal-Albumcover entsprungen sein. So ist der Doom-Slayer als Waffe der Argenta eine furchterregende Gestalt. Die brachialen Nahkampfangriffe mit Panzerhandschuh, Morgenstern oder Streitkolben setzen den brutalen Gefechten gegen die Höllenbrut die Krone auf. Nach dreimaligem Zuschlagen in den gnadenlosen Nahkämpfen geraten selbst die mächtigsten Dämonen ins Straucheln und sind anschließend bereit für den Todesstoß (violetter Schein) durch die Hand des Doom-Slayers.
Doom: The Dark Ages riskiert einen spielerischen Kurswechsel:
Der neueste Serienteil verzichtet auf die Akrobatikelemente und die Jump ´n´ Run-Passagen aus Doom: Eternal. Zudem haben die texanischen Entwickler von id Software das Spieltempo gegenüber dem direkten Vorgänger dezent reduziert. Als Merksatz gilt insoweit: Während ihr in Doom: Eternal ein wendiger "Kampfjet" wart, so seit ihr jetzt in Doom: The Dark Ages ein unaufhaltbarer "Panzer". War in Doom: Eternal also noch Tempo Trumpf, so entscheidet in Doom: The Dark Ages vermehrt das Timing eurer Aktionen über das virtuelle Schlachtenglück. Die entscheidende Frage ist dabei, welche Waffe, welche Nahkampf-Attacke bzw. welches Manöver (Schildsturm) ihr einsetzt, um der spezifischen Bedrohung durch die Höllenbrut entgegenzutreten. Einen vergleichbaren Kurswechsel innerhalb des "Doom"-Franchises gab es zuletzt bei Doom 3 (2004). Der angesprochene Serienteil setzte bekanntlich auf Horror-Elemente und drosselte dabei das Spieltempo konsequent.
Doom: The Dark Ages nimmt den Spieler an die Hand:
Im Ego-Shooter von id Software vermitteln sinnvolle Tutorials dem Spieler den taktischen Umgang mit neuen Spielelementen (Waffen, Zwischengegner, Wächterschreine etc.). Im Verlauf von Doom: The Dark Ages bekommt der Spieler die notwendigen Informationen immer genau dann, wenn er sie benötigt.
Der Ego-Shooter lässt sich nahtlos an eurer Können anpassen:
Doom: The Dark Ages bietet dank sechs Schwierigkeitsgraden eine hochgradig skalierbare Spielerfahrung. Zudem lassen fair verteilte Speicherpunkte kaum Frustmomente aufkommen. Dennoch scheiterten wir während unserer Testsession mehrfach an den großangelegten Arena-Kämpfen von Doom: The Dark Ages. Überaus hilfreich sind in diesem Zusammenhang die wertvollen "Lebenssiegel". Diese ermöglichen einen sofortigen Wiedereinstieg in kritische Kampfphasen. Besitzt ihr keines der lebensrettenden Siegel, müsst ihr vom letzten Speicherpunkt starten und somit den gesamten Arena-Kampf noch einmal absolvieren.
Das Meisterwerk von id Software bietet vorbildliche Einstellungsmöglichkeiten:
Doom: The Dark Ages bietet im Genre unerreichte Einstellungsmöglichkeiten. Die folgenden Änderungsoptionen sind über das Hauptmenü des Ego-Shooters von id Software anwählbar:
- Spiel (Gameplay, Waffe, Zugänglichkeit)
- UI (UI, HUD, Fadenkreuz, Untertitel)
- Audio (Audio, Controller-Audio)
- Steuerung (Controller, Sonstiges)
- Eingabe (Bewegung, Kampf, Waffen)
- Grafik (Grafik, Anzeigenkalibrierung, Bewegungsunschärfe, Zugänglichkeit)
- Zugänglichkeit (Gameplay, Controller aktivieren, UI, Untertitel, Hoher Kontrast)
Für ein besonders ausgeprägtes Immersions-Level kann der Spieler in den Einstellungen u.a. auch blinkende Icons und leuchtende Gegner deaktivieren.
Doom: The Dark Ages fordert den Spieler sprichwörtlich auf allen Ebenen:
Die hervorragend konzipierte Levelarchitektur von Doom: The Dark Ages umfasst immer mehrere Ebenen. Die jederzeit einblendbare Karte erleichtert dem Spieler dabei die räumliche Orientierung. Stellenweise ist die "Automap" jedoch trotz der Möglichkeit der Rotation und Neigung zu unübersichtlich. Selbstverständlich ist die "Automap" darüber hinaus auch zoombar. Die Spielpassagen sind in Doom: The Dark Ages im Prinzip linear aufgebaut. Allerdings kann man die Schauplätze des Ego-Shooters von id Software auch als kleine "Open World"-Areale begreifen, die dem Spieler für Doom-Verhältnisse ungewohnt viele Freiheiten lassen. Hat der Spieler keine Lust zum Erkunden der weitläufigen Areale, kann er auch einfach dem Questmarker folgen. In diesem Fall verpasst ihr jedoch mit absoluter Sicherheit diverse Sammelobjekte (u.a. Gold, Rubine und Lebenssiegel).
Das Menü ist der Schlüssel zur Welt von Doom: The Dark Ages:
Das Spielmenü von Doom: The Dark Ages bietet mit der "Automap" eine frei schwenk-, dreh- und zoombare Karte des jeweiligen Kapitels. Im Menüpunkt "Arsenal" findet ihr eine Übersicht über die Schusswaffen im Spiel. Zudem habt ihr über das Spielmenü Zugriff auf die "Schildverbesserungen" (aufgeteilt in Basis und Runen). Darüber hinaus könnt ihr eure "Nahkampfwaffen" (Panzerhandschuh, Morgenstern, Streitkolben) verwalten. Eine Erwähnung ist in diesem Zusammenhang der Umstand wert, das ein Treffer mit dem Streitkolben nicht nur enormen Schaden verursacht, sondern zudem eure gesamte Schusswaffenmunition wieder auffüllt. Allerdings verfügt der Streitkolben andererseits über eine besonders lange Wiederaufladezeit. Schließlich gewährt euch das Spielmenü einen Überblick bezüglich der "Herausforderungen" in Doom: The Dark Ages. Die Herausforderungen teilen sich auf in "Missionen" (Aufgaben für das jeweilige Kapitel) und "Meisterungen" (erweiterte Aufgaben mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad). Schließlich findet ihr unter dem Menüpunkt "Kodex" umfangreiches Hintergrundwissen zu Waffen, Charakteren (Doom-Slayer, Serrat, Kommandant Vallen), Gegnern und Schauplätzen.
Die Schusswaffen sind das Rückgrat der Bewaffnung des Doom-Slayers:
Mittels der ihm zur Verfügung stehenden Schusswaffen teilt der Doom-Slayer massiven Schaden aus. Die Bewaffnung gliedert sich dabei wie folgt:
- Schrotflinte (Super-Schrotflinte/Kampf-Schrotflinte)
- Schienennagel (Schredder/Pfähler)
- Plasmagewehr (Wandler/Beschleuniger)
- Schädelbrecher (Pulverisierer/Verwüster)
- Reaver (Kettenkugel)
- Werfer (Raketenwerfer/Granatwerfer)
- BFC ("Ballistic Force Crossbow")
Auf dem Weg zu Platin wird der Doom-Slayer vom Jäger zum Sammler:
Doom: The Dark Ages bietet jede Menge Sammelobjekte, die ihr bei eurer Jagd nach der Platin-Trophäe tunlichst alle einsammeln solltet. Im einzelnen handelt es sich dabei um Kodex-Tafeln, Spielzeug-Sammlerstücke, Gold, Rubine, Lebenssiegel, Geistersteine, Geheimnisse, Dämonen-Essenzen, Waffen-Skins, Slayer-Schlüssel und Schildrunen.
Die Geschichte von Doom: The Dark Ages hinterlässt Verwirrung:
Im Gegensatz zu den Vorgängern der modernen Triologie (Doom, Doom: Eternal) erzählt Doom: The Dark Ages seine Story nicht mehr über simple Texttafeln (Kodex). Der neueste Ego-Shooter von id Software bedient sich zum Storytelling vielmehr aufwändiger Cutscenes und echter Dialoge. Beteiligte Fraktionen sind dabei z.B. die Maykr-Rasse, der Deag-Orden oder die Anhänger von König Novik. Die Handlung erzählt dabei als Sequel die Vorgeschichte zu Doom und Doom: Eternal. Der neueste Serienteil beleuchtet somit quasi die "Geburt" des legendären Doom-Slayers. Der Charakter als Sequel bedingt dabei, das es zum Verständnis der Hauptstory nicht wichtig ist, das ihr die Vorgänger gespielt habt. Leider fällt die Storyline von Doom: The Dark Ages reichlich konfus aus. Trotzdem hat der Spieler stets das Gefühl in der Rolle des Doom-Slayers mit einer entscheidenden Aufgabe in der Bekämpfung des Höllenfürsten betraut zu sein. Im Rahmen der Handlung verschlägt es den Doom-Slayer u.a. in das Dorf Khalim, nach Hebeth, in die Wächterkaserne sowie die Verlorenen Ebenen und den Hafen der Seelen.
Das brachiale Shooter-Gameplay lässt keine Fragen offen:
Doom: The Dark Ages bietet einen ganz eigenen Rhythmus in dem sich rasante und äußerst intensive Shooter-Passagen (3/4 der Spielzeit) mit kurzen Verschnaufpausen (1/4 der Spielzeit) abwechseln. Dabei stehen brutalen Gemetzeln in denen ihr ganze Horden von Dämonen und Zwischengegnern radikal vernichtet auch ruhigere Passagen (Erkundung der Umgebung, Schalterrätsel) gegenüber. Bei fortgeschrittener Spielzeit und mit etwas Übung auf Seiten des Spielers entfaltet sich ein phänomenaler Flow, der in ein regelrechtes "Ballett des Todes" mündet. Das Spieltempo ist zwar etwas langsamer als im Vorgänger Doom: Eternal. Im Vergleich zu anderen Ego-Shootern (S.T.A.L.K.E.R. 2: Heart of Chornobyl, Call of Duty: Modern Warfare 3 etc.) spielt sich Doom: The Dark Ages aber deutlich schneller. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten verzichtet der Ego-Shooter von id Software auf ein Deckungs-Feature, Auto-Heal oder eine Minimap im HUD. Zwar ist die Automap jederzeit aufrufbar, insbesondere die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Ebenen sind dabei aber zu unübersichtlich ausgefallen. In den teils unübersichtlichen Schlachten gegen Horden von Dämonen ist taktisches Vorgehen erforderlich. Dies gilt insbesondere aufgrund des Umstandes, das sich eure Gegner teilweise an die Skills des Doom-Slayers angepasst zu haben scheinen. So sind die Zombie-Soldaten jetzt teilweise mit Schilden ausgerüstet und bilden zugleich eine Phalanx. Die zunächst undurchdringlichen Schilde fangen nach einigen Schüssen an zu glühen. Fortan kann der Spieler mit einem simplen Schildwurf gleich eine Vielzahl von Gegnern ausschalten. Dabei hagelt es Rüstungs- und Lebenspunkte. Die grundlegende Kampftaktik in Doom: The Dark Ages lässt sich wie folgt zusammenfassen. Während der Spieler mit dem Schild Schwachstellen in der Formation des Gegners ausnutzt, teilt er mit den Schusswaffen vorrangig Schaden aus. Schließlich gewinnt der Doom-Slayer im Nahkampf die notwendigen Ressourcen (Gesundheit und Rüstung) zurück.
Die Technik von Doom: The Dark Ages ist über jeden Zweifel erhaben:
In technischer Hinsicht hat id Software für Doom: The Dark Ages hervorragende Arbeit geleistet. So überzeugt die stimmungsvolle Beleuchtung in den weitläufigen Levels. Ein wesentliches Element für das hohe Immersionslevel des Ego-Shooters sind die brachialen Waffensounds und die generell wuchtige Soundkulisse. So lassen die Schritte des Doom-Slayers auch akustisch vernehmbar den Boden erzittern. Folgerichtig kommt die Landung des Doom-Slayers nach Sprüngen dem Einschlag eines Asteroiden gleich. In grafischer Hinsicht ist die fulminante Performance von Doom: The Dark Ages gebührend zu würdigen. So kommt es trotz hohem Spieltempo und detailreichen Levels sowie einer riesigen Anzahl an Gegnern zu so gut wie keinen Framerate-Einbrüchen. Zudem bieten die Landschaften in den weitreichenden Levels zerstörbare Elemente. Einige unscharfe Texturen tun der Hochglanzoptik von Doom: The Dark Ages in diesem Zusammenhang keinen Abbruch.
Der Höllentrip erfordert starke Nerven und einen schnellen Abzugsfinger:
Nicht selten ist der Doom-Slayer auf seiner epischen Mission von Horden von Dämonen und Zwischengegnern umzingelt. Die Wahl der Waffen ist insoweit von großer taktischer Bedeutung. Gesondert zu erwähnen ist ein besonders kreatives Element der Entwickler von id Software. So nutzt der "Pulverisierer" menschlich anmutende Skelettschädel als Munition. Insbesondere in hektischen Kampfsituationen, in denen ihr von zahllosen Gegnern umzingelt seit, sorgen die geschredderten Knochensplitter für ein regelrechtes Massaker unter euren dämonischen Gegnern. Als wirksamste Waffe (abgesehen von der "BFC") entpuppt sich die "Super-Schrotflinte", die auf nahe Distanz enormen Schaden bei eurem Gegner verursacht. Insbesondere bei Zwischengegnern mit vielen Lebenspunkten ist die verbesserte Variante der Schrotflinte die Waffe der Wahl. Alle Waffen (Nah- und Fernkampf) lassen sich in Doom: The Dark Ages in mehreren Stufen verbessern. Die Aufwertung erfolgt an den sog. "Wächterschreinen". Als Bezahlung dienen Gold und Rubine. Bestimmte Zwischengegner haben neben ihrer Rüstung noch eine zweite Verteidigungsoption. So kann ein Dämon mit "Moral" erst dann wirksam angegriffen und schließlich getötet werden, wenn sein Moralbalken auf Null gesunken ist. Hierzu muss der Doom-Slayer für Kahlschlag unter den Schergen des Zwischengegners sorgen. Als Belohung für den Tod eines solchen Zwischengegners läuft eine Minisequenz ab, in der ihr dem Dämonen das Herz aus dem entstellten Körper reißt. In der Folge erhöht sich dann die maximale Kapazität eurer Rüstung, Gesundheit oder Munition ("Dämonen-Essenz"). Ein besonders wichtiges Spielelement in Doom: The Dark Ages ist der Schild des Doom-Slayers. Der in Rede stehende Schild dient zum einen der Abwehr gegnerischer Angriffe. Insbesondere kann der Spieler gefährliche Fernkampfangriffe von Dämonen für einen Sekundenbruchteil parieren. Trifft der Spieler dieses schmale Zeitfenster, kann er zudem einen zumeist tödlichen Konter setzen. Der Schild dient in Doom: The Dark Ages zudem auch als Offensiv-Waffe. Mittels des sog. "Schildsturms" springt der Doom-Slayer der anvisierten Höllenbrut auch über größere Entfernungen direkt in die teuflische Fratze und richtet ein wahres Blutbad an. Der Schild lässt sich mit "Runen" aufrüsten. Diese lösen bei erfolgreichen Kontern beispielsweise ein automatisches Geschütz oder Astralprojektile aus. Im Ergebnis ist der Schild die größte und zugleich beste Neuerung gegenüber Doom: Eternal. Hier noch einmal die vier grundlegenden Funktionen des Schildes im Überblick:
- Block (frontaler Schaden wird sowohl bei Nah- als auch Fernkampfangriffen abgeblockt)
- Parade (mit dem richtigen Timing lassen sich bestimmte Attacken parieren und sogar Projektile auf die Gegner zurückschleudern)
- Schildsturm (der Doom-Slayer kann in anvisierte Gegner "hineinspringen"; der entsprechende Angriff überwindet blitzschnell selbst signifikante Distanzen und verursacht beim Ziel nachhaltigen Schaden)
- Wurf (der Schild lässt sich auf Gegner schleudern, um so etwa Schilde eurer Kontrahenten (Shield Soldiers) zu zerschmettern oder diese ganz auszulöschen)
Im Ergebnis ist der Schild in Doom: The Dark Ages das beherrschende Spielelement. Der Schild ist keine reine Defensiv-Waffe mehr, sondern vielmehr eine Allroundwaffe mit entscheidender Bedeutung in kritischen Kampfsituationen. Darüber hinaus sei noch erwähnt, das dem Schild des Doom-Slayers auch bei den zahlreichen Schalterrätseln in Doom: The Dark Ages eine wichtige Bedeutung zukommt.
Als Doom-Slayer treten sie der Höllenbrut entgegen:
Die einzelnen Gegner in Doom: The Dark Ages sind größtenteils bereits aus den ersten beiden Teilen der modernen Triologie bekannt. So bekämpfen sie in der Rolle des Doom-Slayers unter anderem Imps, Zombies, Soldiers, Pinky-Reiter, Shield Soldiers, Hell Knights, Stone Imps, Höllenkultisten, Mancubuse, Titanen, Lost Souls, Battle Knights, Arachnotrons, Revenants, Whiplashes sowie Akolyths. Diese Liste erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Gegner-KI ist sehr ansprechend umgesetzt. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Whiplashes. Diese wechseln blitzschnell die Position und sind zudem nur innerhalb eines kurzen Fensters nach ihrem Angriff auf den Spieler verwundbar.
Doom: The Dark Ages fordert den Spieler mit Schalterrätseln:
Selbst wenn der Spieler in Doom: The Dark Ages schwerpunktmäßig dem Marker der Hauptquest folgt, steht er dennoch stellenweise buchstäblich vor verschlossenen Türen. Um den Weg zum nächsten Questziel zu ebnen, muss der Spieler dabei zumeist diverse Schalterrätsel lösen. Bei den Rätseln gilt es zumeist, auf den universal einsetzbaren Schild zurückzugreifen. Dieser kommt im Rahmen der Rätsel als Hilfsmittel zum Einsatz. So gilt es beispielsweise die Ketten von Fallgittern zu durchtrennen. Alternativ dazu müssen mit blauen Markierungen versehene Schalter mittels Schildwurf aktiviert werden, um so die bestehenden Areale derart zu verändern, das sich neue Passagen öffnen. Der Schild ist zudem dafür geeignet, die Ebenen des jeweiligen Areales zu wechseln. Gilt es also auf die nächsthöhere Ebene zu gelangen, so sollte der Spieler in seinem Umfeld auf grüne Leichen achten. Diese können mit einem Schildwurf dazu genutzt werden, um sich mittels "L1" auf die übergeordnete Ebene zu ziehen.
Mech- und Dracheneinsätze fallen spielerisch ab:
In Doom: The Dark Ages ist der Spieler zumeist in der Rolle des Doom-Slayers quasi zu Fuß unterwegs. In einigen Missionen steuert der Spieler jedoch auch einen Drachen, der den Doom-Slayer zu seinem nächsten Einsatzgebiet bringt. Die Drachen-Einsätze sind dabei spielmechanisch eher simpel gestrickt. Jedoch sind die angesprochenen Passagen wie für id Software typisch überzeugend inszeniert. Neben dem Einsatz als Drachenreiter begibt sich der Doom-Slayer in Doom: The Dark Ages auch in den Kommandostand eines gewaltigen Mechs. Der sog. "Atlan" tritt dabei in simplen Kämpfen gegen Titane an. Die Mech-Einsätze erinnern dabei nicht von ungefähr an den Science-Fiction-Film Pacific Rim: Uprising von Steven S. DeKnight (2018).
Doom: The Dark Ages punktet mit großem Umfang:
In der hier getesteten PlayStation 5-Version von Doom: The Dark Ages erfordert die Jagd nach der allseits begehrten Platin-Trophäe das konsequente Einsammeln von Gold, Rubinen, Lebenssiegeln, Geistersteinen, Kodex-Tafeln und Spielzeugen. Gold und Rubine ermöglichen es dem Spieler dabei, an über die Spielwelt verteilten "Wächterschreinen" neue Fähigkeiten für den allgegenwärtigen Schild, die im Spiel enthaltenen Schusswaffen oder die wichtigen Nahkampfwaffen freizuschalten. Die entsprechenden Skill-Bäume sind dabei derart nahtlos in die Spielmechanik integriert, das sie sich bei aller Komplexität in der Praxis als absolut schlüssig darstellen. Zudem erlangt der Spieler in der Rolle des Doom-Slayers zusätzliche "Level-Ups" durch die Herzen besiegter Zwischengegner. Die in Rede stehenden Aufwertungen bringen Boni auf Gesundheit, Rüstung und Munition. Allerdings bietet Doom: The Dark Ages keinen Multiplayer-Modus. Vielmehr haben sich die texanischen Entwickler von id Software erkennbar auf die umfangreiche Einzelspieler-Kampagne konzentriert. In Sachen Umfang stellt der Singleplayer-Modus von Doom: The Dark Ages dabei die bisherigen Serienteile locker in den Schatten. So könnt ihr euch selbst als geübter Spieler auf eine Spielzeit von rund 35 Stunden freuen. Ergänzend sei hier angemerkt, das die Entwickler von id Software in der Zwischenzeit mit einem kostenlosen Update einen zusätzlichen Horde-Modus ("Ripatorium") veröffentlicht haben. Der entsprechende Modus ermöglicht dabei die freie Wahl von Zeitlimit, Musik sowie Art und Anzahl der anstürmenden Gegnerwellen.
Doom: The Dark Ages trifft den Spieler wie ein Vorschlaghammer:
Der neueste Ego-Shooter von id Software bietet eine kompromisslose Shooter-Mechanik. Das Spiel verzichtet insbesondere auf die noch aus Doom: Eternal bekannten Jump ´n´ Run-Abschnitte. In der Rolle des Doom-Slayers gelingen dem Spieler mit einiger Übung und zunehmender Spielzeit immer abgedrehtere "Choreografien der Verwüstung". So schlägt der Doom-Slayer schmerzhafte Schneisen in die Reihen der zahllosen Dämonen. Der Doom-Slayer ist bei aller Geschwindigkeit zugleich ein "Panzer auf Beinen". So bebt bei Sprüngen aus beachtlicher Höhe beim Aufprall regelrecht der Boden. Zudem bohrt der Doom-Slayer beim Erklimmen von Wänden seine Fäuste geradezu in den Fels. Die passende Musikkulisse bilden 15 Tracks aus der Feder von Finishing Move Inc.. Die Komponisten Brian Trifon und Brian Lee White zeichneten dabei schon für die Soundtracks von The Callisto Protocol, Borderlands 3 und Halo Wars 2 verantwortlich.
Fazit und Gesamtwertung:
Der neueste Ego-Shooter von id Software bietet eine umfangreiche und durchgehend spektakulär inszenierte Singleplayer-Kampagne. Doom: The Dark Ages dreht alle Regler (Soundtrack, Gegner- und Leveldesign) gnadenlos bis zum Anschlag auf. Der neueste Serienteil ist im Ergebnis ein absolut kompromissloses, gleichermaßen brachiales wie rasantes Shooter-Meisterwerk. Doom: The Dark Ages fesselt den Spieler vom ersten Augenblick bis hin zum imposanten Finale der Singleplayer-Kampagne an den heimischen TV. Die beeindruckende Produktionsqualität bestätigt die Position von id Software im "Entwickler-Olymp". Doom: The Dark Ages gelingt es trotz verändertem Spieltempo und vielen Neuheiten (Bedeutung des Schildes etc.) die Identität der Serie beizubehalten und so zur Weiterentwicklung des Franchises beizutragen. Der Fokus auf den Singleplayer-Modus ermöglicht es id Software die bisher umfangreichste Kampagne, große "Sandbox"-Levels, eine ausgeklügelte Storyline und die bislang größten Gegnerhorden zu realisieren. Doom: The Dark Ages entfaltet dabei eine beeindruckende Sogwirkung. Die Spielzeit vergeht wie im Flug. Während unserer Testsessions ist es uns regelmäßig passiert, das ein Blick auf die Uhr mit einem "Was? Schon so spät?" quittiert wurde. Doom: The Dark Ages ist nicht weniger als die neue Einzelspieler-Referenz unter den Ego-Shootern.
Spielspaßwertung: 90 %
Releasedatum: 15.05.2025
Technische Daten:
- Publisher: Bethesda Softworks
- Entwickler: id Software
- Videomodi: 1080p, 4K
- Festplatte: 100 GB
- USK: keine Jugendfreigabe